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Meet Frau und Herr Sibal

Die Anfänge

Interviewer: Mittlerweile ist es nun 30 Jahre her, dass Sie die Firma gegründet haben, was hatte sie damals dazu bewogen?

Alex Sibal: Die Idee zu verwirklichen, um im Messebau der 90-er, der zu dem damaligen Zeitpunkt sehr technokratisch geprägt und fast ausschließlich durch System-Messestände vertreten war, neue Wege einzuschlagen und mehr Architektur in Form der konventionell gebauten individuellen Messebauten zu etablieren. Wir wollten auch unsere Erfahrungen aus dem Bereich der Film-Architektur, von dem ich gekommen bin, zum Einsatz bringen und hier die Messestände aus dem sehr statischen, monotonen in etwas neues bringen.

Interviewer: Und Sie Frau Sibal? War das auch ein Thema bei welchem Sie stark involviert waren?

Maria Sibal: Das war tatsächlich zunächst einmal der Wunsch meines Mannes. Für mich war zum damaligen Zeitpunkt das Thema Messe ein absolut unbekanntes Terrain. Aber natürlich habe ich Ihn dennoch so gut unterstützt, wie es ging, beispielsweise mit der Büro- und Organisationsarbeit,

 

Interviewer: Gibt es Unterschiede, welche sie marginal empfinden zwischen damals und heute insbesondere auf Ihren Bereich die Messe bezogen?

Alex Sibal: Die qualitativen Aspekte der Waren- und Produkte-Präsentation gegenüber den Quantitativen rücken seit Jahren in den Vordergrund und spiegeln sich in der Ausführung und Ausstattung der heutigen Messestände. Nach dem Motto: „Mehr Qualität, weniger Quantität“. Damals war es (bis auf kleine Ausnahmen) genau umgekehrt, was gut für uns war, denn genau hier konnten wir uns mit unserem hohen Qualitätsanspruch und der Einzigartigkeit beim Design am Markt etablieren.

Maria Sibal: Ja, damals stand die Qualität und insbesondere die Exklusivität sowohl der Messestände wie auch der Events an der ersten Stelle bei den Kunden und man hat sich bereits Monate vorher mit allen Details auseinandergesetzt, was natürlich auch ermöglicht hat mehrere Anbieter anzufragen und hier in einen fairen Wettbewerb zu gehen. Heute ist es in vielen Fällen leider sehr oft ein absolutes Preisdumping und vieles wird in allerletzter Minute freigegeben oder entschieden, was das Ganze deutlich hektischer und unsicherer macht. Das war ein Umbruch im Denken, dem auch wir uns erstmal anpassen mussten. Aber im Moment ist das ein Bereich, den auch unsere Kinder mit der stetigen Digitalisierung im Unternehmen mehr und mehr vorantreiben.

 

 

Interviewer: Wie war es damals Familie und Firmengründung unter einen Hut zu bringen?

Alex Sibal:  Viele Sachen haben wir damals nicht so optimal gemacht glaube ich, aber dies haben wir durch Enthusiasmus und Optimismus kompensiert. Unser erstes Büro haben wir in unserer Wohnung gehabt und den ersten Messestand in unserer Garage gelagert. Das ging sogar nur dadurch, dass das Auto auf der Straße bleiben musste, aber da mussten wir einfach Prioritäten setzen. (Er schmunzelt)

Maria Sibal: Es war nicht immer einfach allen Ansprüchen gerecht zu werden und alles unter einen Hut zu bringen. Rückblickend stimme ich meinem Mann aber zu, die Zeit war trotz allem sehr erfüllend und intensiv.

 

Interviewer: Können Sie noch an die ersten Kundenkontakte erinnern? Was waren damals die größten Herausforderungen für Sie als junge Unternehmer?

Alex Sibal: Wir haben versucht die Kunden für unsere Idee von der individuellen Bauweise, die deren Messestand aus dem Systemstereotyp abheben würde, zu begeistern. Hier haben wir eine sehr gute Resonanz erfahren und viele Befürworter gefunden (auch, oder besser gerade bei großen und etablierten Firmen), die zu unseren ersten Kunden wurden (OPEL, Chevrolet, ESA,SAPPI, Bank Austria, Austrian Airlines etc.). Wir konnten also bereits am Anfang namhafte Referenzen aufzeigen, worauf wir auch heute noch sehr stolz sind.

 

Interviewer: Auf welche Projekte sehen Sie immer noch gerne zurück?

Alex Sibal: Unser allererster Messestand für den Garagentore Hersteller „Normstahl“, der komplett per Hand bemalt und gestaltet wurde (inklusive Boden, der eine alte Pflastersteinstraße darstellte). Das ist mir besonders im Kopf geblieben als unser „Erster“.

 

Interviewer: Gibt es etwas, was sie anders gemacht hätten nun in Retrospektive gesehen?

Alex Sibal: Ich denke das ist im Nachhinein sehr schwer zu sagen, sie wissen ja, „nach dem Krieg ist jeder General“. Aber ich denke ich bin im Großen und Ganzen zufrieden, wie wir die Sachen gemacht haben. Bei einigen Trends hätten wir vielleicht etwas schneller sein können aber sich nicht über der Arbeit verlieren.

Interviewer: Und bei Ihnen Frau Sibal?

Maria Sibal: Ich sehe das genauso, eventuell sich ein bisschen mehr Zeit für sich und die Familie nehmen. Einfach eine Prise egoistischer zu sein, auch wenn das leichter gesagt als getan ist.

 

Interviewer: Ich danke Ihnen beiden vielmals für das Interview und auch noch einmal persönlich alles Gute zum 30-jährigen Jubiläum. Auf viele weitere Jahre!

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